
Pfarrkirche Altenmarkt
Bald nachdem Herzog Friedrich II. von Österreich 1234 seinem Bruder Leopold von Blum(en)au gestattet hatte, das Dorf Altenmarkt dem Johanniterorden zu schenken, erbauten diese dort die Kirche „hl. Maria in der Au“ und übertrugen die Übersbacher Pfarrrechte auf diese. Der aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts stammende Bau wurde im 14. Jahrhundert um einen polygonalen gotischen Chor adaptiert. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Anbau des Westturmes. 1667 wurde das bis dahin flach gedeckte Langhaus eingewölbt, auch wird in dieser Zeit eine leichte Erweiterung des Schiffes nach Süden angenommen, wodurch sich die Chorachse nach Norden verschob. Ebenso wurde der Turm wohl damals erhöht und äußerlich dem Langhaus mit Zwiebelhelm und Lisenengliederung angepasst. Zu dieser Zeit kam es auch zu einem Patroziniumwechsel – seit damals ist die Kirche dem hl. Donatus geweiht. Die Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges wurden 1947 behoben. Im Zuge einer Innenrestaurierung im Jahr 1985 kam es zur Entdeckung gotischer Wandgemälde im Chor, die aus dem frühen 14. Jahrhundert stammen.
In der äußeren Erscheinung zeigt die Kirche einen einschiffigen, ursprünglich aus der Romanik stammenden Bau mit vorgestelltem, hoch aufragenden, spätgotischen Westturm und einem frühgotischen Polygonalchor, an den seitlich eine barocke Sakristei angesetzt ist. Erwähnenswert sind zudem ein aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert stammender römischer Inschriftstein, sowie ein 1756 datierter Grabstein des Pfarrers Johann Leitner rechts des Turmportales und einige weitere eingemauerte oder angestellte Grabsteine.
Der frühgotische Chorschluss trägt ein tief gefächertes Gewölbe mit einer Darstellung des Hl. Geistes am Schlussstein, während die Schlusssteine des Chorjoches reliefiert das Haupt Christi sowie das Lamm Gottes darstellen. Die 1985 wiederentdeckten gotischen Deckenmalereien zeigen ein Sternengewölbe, das an den Chorlängswänden mit einem Zackenfries zu den Wandmalereien überleitet. Diese gliedern sich links in die Verkündigung, die Geburt Christi sowie die Anbetung der Heiligen. Eine spitzbogige Nische für eine Pietà führte zu einer späteren Störung der Darstellungen. An der rechten Seite ist eine Reihe von Heiligen zu sehen – neben anderen die Hl. Barbara mit dem Kelch und die Hl. Katharina mit dem Rad, die am deutlichsten erkennbar ist. Viele Figuren sind im 18. Jahrhundert durch den Ausbruch einer barocken Seitenempore samt Verkleidung zerstört worden. Unterhalb der umlaufenden Frieszone des Chores sind noch eine dreiachsige spitzbogige Wandnische mit Steinrahmung sowie eine steinerne Sakristeinische mit Durchsteckgitter bemerkenswert.
Ein Beitrag von Dr. Erik Hilzensauer und Mag. Ursula Kohl